Zu wenig Magensäure = Verdauungsbeschwerden

Die meisten unserer Klienten reagieren sehr gut auf eine Ernährungsumstellung mittels low-FODMAP- oder Spezieller Kohlenhydratdiät bzw. auf die Umstrukturierung bestimmter Lifestylebereiche (Schlaf, Bewegung, Stress). Doch es gibt immer wieder "schwere Fälle", die trotz einer monatelangen strikten SCD-Diät nur geringe Verbesserungen ihrer Symptomatik erreichen.

Die Chancen dieser letztgenannten Personen stehen sehr gut, dass sie unter einem immer häufiger anzutreffenden Problem leiden, dass eine erfolgreiche Genesung verhindert: Ein Zuwenig an Magensäure. Gerade bei solch hartnäckigen Fällen lassen sich dann mit bestimmten Supplementen oder natürlich vorkommenden Bitterstoffen beeindruckende Erfolge erzielen, auf welche die Betroffenen oft selbst nicht mehr gehofft haben.


Wir erklären Ihnen in diesem Artikel:

  • Was es mit verminderter Magensäure auf sich hat.
  • Wie Sie mit drei einfachen Tests zuhause selbst testen können, ob Sie darunter leiden.
  • Wie Sie einen Mangel an Magensäure effizient therapieren können.



Warum brauchen wir ausreichend Magensäure?

Magensäure spielt eine entscheidende Rolle in zwei Kernbereichen menschlicher Gesundheit:

  1. Ausreichend Magensäure ist notwendig, um verschiedene Mikronährstoffe zu absorbieren. Dazu gehören u.a. für eine robuste Gesundheit essentielle Vitamine und Mineralien wie Eisen, Zink, Kalzium, B12 und Folsäure.
  2. Magensäure ist aber weiterhin ein wichtiger Teil des menschlichen Immunsystems. Die Magensäure eines gesunden Erwachsenen tötet eingewanderte Bakterien und andere Mikroorganismen schnell und zuverlässig ab und hindert Darmbakterien daran, aus dem dicht besiedelten Dickdarm zu weit hinaufzusteigen.

Ein Zuwenig an Magensäure führt demnach sehr häufig zu Zeichen wie Mangelernährung (Unterversorgung an Vitaminen und Mineralstoffen), Sodbrennen, Blähungen, Völlegefühl und Übelkeit nach dem Essen.



Zeichen, dass Sie zu wenig Magensäure haben

Es gibt mehrere Anzeichen für ein Zuwenig an Magensäure:

  • Schlechte Verträglichkeit von Fleisch/Fisch bspw. im Rahmen der SCD
  • Sodbrennen nach dem Essen
  • Blähungen etwa 2-3h nach dem Essen, welche nach bestimmten Nahrungsmitteln riechen
  • Häufiges Aufstoßen nach dem Essen; übler Geschmack im Mund
  • Dünndarmfehlbesiedlung oder Infektionen mit Bakterien, Hefen und anderen Parasiten
  • Mangelerscheinungen (Eisen, B12)
  • nicht zu kontrollierende Candida-Infektionen
  • analer Juckreiz
  • Raue Stimme am frühen Morgen


Mögliche Ursachen eines Magensäuremangels

  • Medikamente (Schmerzmittel, Säureblocker, Antibiotika, Antidepressiva)
  • Alter
  • Stress
  • Zu wenig Kortisol
  • Schilddrüsenunterfunktion
  • Kohlenhydratmalabsorptionen (Laktose, Fruktose, FODMAPs)
  • Glutenunverträglichkeit
  • Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Reizdarm
  • eine Ernährung mit vielen industriell verarbeiteten Lebensmitteln


Zwei simple und günstige Selbsttests

Die beiden folgenden Tests können eine gute Richtlinie sein, wenn weitere oben genannte Risikofaktoren und Symptome vorliegen. Eine wirkliche Bestimmung der Magensäure findet in der medizinischen Praxis leider nur sehr selten statt.


Rote Bete- Test nach Dr. Switzer

Wenn sich nach dem Trinken von 100ml frischem Rote- Betesaft dein Urin oder dein Stuhl dunkel lila oder rot verfärben, ist dies ein zusätzliches Indiz für Magensäuremangel.


Natron- Test nach Rose

Direkt nach dem Aufstehen wird 1TL Natron in einem Glas Wasser aufgelöst und die Mischung dann getrunken. Kommt es in den nächsten fünf Minuten durch die chemische Reaktion zu mehrmaligem Aufstoßen oder Rülpsen ist die Magensäure vermutlich in Ordnung. Bleibt hingegen alles ruhig, kann dies ebenfalls auf einen Mangel hinweisen.



Was können Sie bei einem Magensäuremangel tun?

Gehen wir einmal davon aus, dass Sie bereits Ihre Ernährung umgestellt haben, nur wenig industriell verarbeitete Produkte zu sich nehmen und auch Ihr persönliches Stresslevel gut im Griff haben. Sie leiden aber immer noch unter einigen der oben beschriebenen Symptome (bspw. Sodbrennen, Blähungen und Durchfall, sowie eine Dünndarmfehlbesiedlung, die nicht auf eine Antibiose anschlägt). Die beiden Selbsttests waren ebenfalls positiv.

 

Allgemeine Tipps:

  1. Unnötige Medikamente reduzieren
  2. nicht zu den Mahlzeiten trinken
  3. Meersalz zum Würzen verwenden
  4. Apfelessig zum Säuern bspw. Ihrer Salate verwenden
  5. Fermentieren! (Sauerkraut etc.)
  6. in Ruhe essen und gründlich kauen
  7. warme/gekochte Speisen bevorzugen
  8. Bitterstoffe nutzen (Artischockenblätter, Löwenzahn etc.)

 

Unsere Supplementlösung:

Wir verwenden zur Behandlung des Magensäuremangels die Supplemente Betaine HCL und eine Kombination verschiedener Verdauungsenzyme. Während erstere die Magensäure tatsächlich erhöhen, helfen letztere bei der Aufspaltung von Nährstoffen und der Wiederauffüllung geleerter Mikronährstoffspeicher.

 


Vielleicht helfen Ihnen diese Informationen, um mit der Linderung Ihrer Beschwerden noch ein Stück weiter voranzukommen.


Wir würden uns darüber freuen!