Glutenfreie Ernährung kann ein Reizdarmsyndrom mit Durchfall (RDS-D) HEILEN!

Gluten ist für Patienten mit Reizdarmsyndrom und Durchfall bzw. chronischen Durchfall pures Gift!
Bild: Yvonne Voigt / pixelio.de

Inzwischen können wir kaum noch zählen, wie oft und ausführlich wir schon auf die positiven Effekte einer glutenfreien Kost beim durchfallbetonten Reizdarmsyndrom bzw. bei chronischem Durchfall allgemein hingewiesen haben. So finden sich auf unserem Infoportal u.a. ein Interview mit dem Experten Professor Schulzke oder eine ausführliche Kritik der Hypothese, dass für diese Symptomreduktionen nur FODMAPs verantwortlich seien.  

Dennoch sind unserer Erfahrung nach nur sehr wenige Leser und Mitbetroffene bereit, diesen Schritt zu gehen und einmal probeweise langfristig auf Gluten zu verzichten. Die Betonung liegt dabei auf dem Wörtchen langfristig, denn in den vorliegenden wissenschaftlichen Untersuchungen dauerte es mitunter ein halbes Jahr, bis sich die Stuhlfrequenz und -konsistenz normalisierte. Ist diese Herausforderung vielleicht zu groß für Sie? Dann sollten Sie das noch einmal bedenken, denn es winkt nicht weniger als die Heilung des Reizdarmsyndroms bzw. des chronischen Durchfalls, auch wenn dies nach Meinung vieler Ärzte ja gar nicht möglich ist.

 

Im heutigen kurzen Blogpost soll es deshalb einmal nicht so ausführlich um Gluten und Amylasetrypsininhibitoren (ATI) etc. gehen. Sondern wir werden auf zwei Studien eingehen, welche enorme Erfolge (mit kompletter Beschwerdefreiheit bei einem Teil der Teilnehmer) berichten. Vielleicht motiviert das doch noch den einen oder die andere mit uns in der "glutenfrei-Ecke" des Supermarktes zu shoppen. ;)

 

 


Verbesserungen für alle, Symptomwerte im Normalbereich(!) für knapp die Hälfte, "Heilung" für jeden Dritten!

 

Eine klassische und richtungsweisende Studie zum Thema glutenfreie Diät bei Reizdarmpatienten mit chronischem Durchfall stammt von einem Team deutscher Wissenschaftler um Professor Ulrich Wahnschaffe (2007).

Ein besonderes Ziel der Untersuchung war es, klinische Parameter zu bestimmen, welche man zukünftig als Prädiktoren nutzen könnte, wer besonders gut auf eine glutenfreie Kost ansprechen würde. Da wir diesen Aspekt der Arbeit bereits intensiv besprochen haben, möchten wir hier nicht weiter darauf eingehen. Um diese Prädiktoren zu ermitteln, wurden die Reizdarm-Patienten jedenfalls für sechs Monate auf eine glutenfreie Kost gesetzt.

 

Die beeindruckenden Ergebnisse nach diesen sechs Monaten lauteten:

 

  • gastrointestinale Symptomscores sanken im Mittel von 14,5 auf 10
  • knapp die Hälfte der Teilnehmer erreichte oder unterschritt sogar den Score der gesunden Kontrollgruppe (9,3)
  • die täglichen Stuhlgänge verringerten sich von durchschnittlich 4,1 auf 2
  • 37% der Teilnehmer berichteten eine normale Stuhlkonstistenz und -frequenz
  • jeder dritte Teilnehmer hatte zusätzlich zum normalen Stuhlgang keinerlei Schmerzen etc. mehr (Heilung?)

 

Wie kann es sein, dass Ihr behandelnder Arzt Sie nicht auf solche Studien hinweist? Wir wissen es auch nicht! Natürlich bringt eine glutenfreie Diät erst einmal zahlreiche Entbehrungen mit sich, aber können Sie sich vorstellen, wie leicht Ihnen diese vorkommen werden, wenn Sie wieder normal leben können?

 

 

Es geht auch schneller, oder: Symptome halbiert in sechs Wochen!

 

Aziz und Kollegen (2015) führten einen ganz ähnlichen Versuch in Sheffield, Großbritannien durch. Allerdings wurden ihre Probanden erst einmal nur für sechs Wochen auf die glutenfreie Diät gesetzt. Es handelte sich wieder ausschließlich um Patienten mit Reizdarm und chronischem Durchfall als Leitsymptom (RDS-D). Vorher wurden eine Zöliakie, Weizenallergie etc. (wie auch in oben genannter Untersuchung) ausgeschlossen.

 

Zentrale Ergebnisse:

 

  • 71% der Teilnehmer erreichten das Studienziel und verbesserten den Symptomscore um mindestens 50%
  • der durchschnittliche Symptomscore (281) reduzierte sich um mehr als 50% auf 131 (Symptome halbierten sich also)
  • neben den gastrointestinalen Symptomen verbesserten sich auch Angst, Depressionen und Erschöpfungszustände signifikant

Was lässt Sie also noch in Ihr Frühstücksbrötchen beißen?

 

Eine glutenfreie Ernährung funktioniert also erwiesenermaßen beim Reizdarmsyndrom mit chronischem Durchfall und hat sogar das Potenzial, die Störung langfristig zu heilen. Aufgrund der inzwischen unzähligen glutenfreien Alternativen in Supermärkten, Bio- und Reformläden ist diese Umstellung vor allem auch schneller und leichter zu vollziehen, als noch vor einigen Jahren.

 

Was hält Sie also noch von einem Versuch ab? Sie wissen nicht, wie man eine glutenfreie Kost gestalten kann? Auch der deutsche Buchmarkt hat es der Lebensmittelindustrie gleichgetan ...

 

Wir wünschen Ihnen damit alles Liebe und viel Erfolg

die Redaktion

 

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