Erste Langzeiterfahrungen mit der low-FODMAP-Diet positiv

Die low-FODMAP-Diät hilft auch noch nach Monaten und Jahren gegen die Symptome Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall beim Reizdarmsyndrom!
Bild: Petra Bork/pixelio.de

Lange Zeit wurde an der low-FODMAP-Diät kritisiert, dass die Wissenschaft noch nicht über ausreichende Langzeiterfahrungen verfüge. Schließlich kennen Forscher den interessanten Effekt, dass nahezu jede Ernährungsumstellung die Beschwerden des Reizdarmsyndroms akut verbessern kann (vermutet wird dahinter ein Plazeboeffekt durch bewussteres Essen, aufmerksamere Auswahl der Lebensmittel und andere Mechanismen). Doch zu den vielen positiven Berichten begeisterter Anwender in Online-Foren und Sozialen Medien gesellt sich nun eine interessante Follow-Up-Studie aus Dänemark, welche Reizdarmpatienten 2-80(!) Monate nach dem Beginn ihrer low-FODMAP-Diät bezüglich ihrer Symptomatik und der Effektivität der Ernährungsumstellung befragte.

 


86% der Patienten berichteten teilweise (54%) oder gar vollständige (32%) Verbesserungen mit low-FODMAP!

 

In der angesprochenen Untersuchung von Louise Maagaard & Kollegen (2016) befragten die Wissenschaftler 131 Reizdarmbetroffene und 49 Patienten mit chronisch-entzündlicher Darmerkrankung nach ihren Erfahrungen mit der low-FODMAP-Diät. Die durchschnittliche Diätdauer lag zum Zeitpunkt der Untersuchung bereits bei durchschnittlich 16 Monaten.

 

Die zentralen Ergebnisse der Befragung:

 

  • 54% der Teilnehmer berichteten teilweise Verbesserungen der Symptome
  • 32% der Teilnehmer berichteten vollständige Verbesserungen ihrer Beschwerden
  • Patienten mit Morbus Crohn bzw. Colitis ulcerosa und zusätzlichen RDS-Beschwerden in schubfreien Zeiten berichteten eher vollständige Verbesserung als RDS-Betroffene (42% vs. 29%)
  • am stärksten verbesserten sich Blähungen (82%) und Bauchschmerzen (71%)
  • der Anteil an Patienten mit normalem Stuhlgang erhöhte sich um 41% in der RDS- und um 66% in der CED-Gruppe
  • es gab eine deutliche Tendenz chronisch-schwere Krankheitsverläufe zu durchbrechen
  • die RDS-Patienten waren zufriedener mit der diätetischen Beeinflussung ihrer Beschwerden
  • 84% der Teilnehmer hatten wieder FODMAP-reichere Lebensmittel eingeführt
  • die am meisten gemiedenen Lebensmittel waren (nicht überraschend) Weizen, Milchprodukte und Zwiebeln

 

 

Dies sind tatsächlich tolle Ergebnisse und wir können allen Mitleidenden nur empfehlen, einer solchen Ernährungsumstellung einmal eine faire Chance zu geben. Inzwischen hat sich auch viel auf dem Buch- und Appmarkt getan, so dass ein FODMAP-armer Lebensstil um einiges leichter zu gestalten ist, als noch vor wenigen Jahren. Im Folgenden eine kleine Auswahl: