Normalerweise ist die Darmwand des Dünndarms relativ undurchlässig. So genannte tight junctions (Zonula occludens), elastische Bänder aus Membranproteinen, bilden eine parazelluläre
Barriere und entscheiden darüber, welche Stoffe passieren dürfen und welche nicht.
Das Leaky Gut Syndrom bezeichnet nun einen Zustand, bei dem sich die Permeabilität (Durchlässigkeit) der Dünndarmwand erhöht, weil die Zonula occludens nicht mehr richtig funktionieren. Es wird
dann möglich, dass größere Moleküle und Toxine durch die Darmwand in den Blutstrom gelangen. Die Schulmediziner kannten dieses Phänomen schon länger u.a. vom Morbus Crohn und der Zöliakie. 2013
wurde eine erhöhte Durchlässigkeit der Dünndarmwand auch für einen Subtyp des Reizdarms nachgewiesen (durchfalldominanter Typ).
Für die Wissenschaftler ist jedoch noch unklar, ob das Leaky Gut Syndrom Folge oder eine mögliche Ursache der genannten Erkrankungen ist.