Welchen Einfluss hat die Ernährung auf die Darmflora?

Einer der wichtigsten Einflussfaktoren auf unsere Darmflora ist natürlich unsere Ernährung, denn alles, was unser Dünndarm nicht verwertet, überlässt er den Darmbakterien als "Futter". Die Wortschöpfung "unverdauliche Ballaststoffe" ist deshalb eigentlich irreführend. Wir können diese Stoffe zwar nicht verdauen, aber unsere Darmbakterien sehr wohl.

Entscheidend ist also was und wie viel wir essen. Allein durch die recht simple Umstellung unserer Ernährungsgewohnheiten können wir die Darmflora bereits positiv beeinflussen (dies sollte aber durch weitere Maßnahmen unterstützt werden).

 

Der wohl einfachste Schritt ist ein Verzicht auf schwer verdauliche Kohlenhydrate. Hierfür können Sie die beiden Konzepte nutzen, wie wir im Ernährungsbereich vorstellen. SCD und FODMAP- Diät eliminieren diese (vor allem für Darmkranke) nur schwer verdaulichen Stoffe. Der FODMAP- Ansatz scheint hier noch etwas überlegen zu sein, da er auch bspw. Fruktose minimiert.

Etwas salopp gesprochen beruht die Idee darauf, den pathogenen Bakterienstämmen keine Nahrung zukommen zu lassen und diese praktisch auszuhungern. Probiotische Darmbakterien sind meist kompetitiver und kümmern sich um den Rest der Ballaststoffe.

Neben dem Aushungern ungünstiger Bakterienstämme scheinen diese Ernährungsformen aber sogar die Artenvielfalt zu vermehren. So konnte bspw. gezeigt werden, dass Patienten, die nach den Regeln der SCD aßen wieder über mehr verschiedene Darmbakterienstämme verfügten und sich damit der Darmflora gesunder Vergleichspersonen annäherten.

 

Besteht eine ausgeprägte (Dünndarm)Fehlbesiedlung, dann kann auf eine so genannte Elementardiät zurückgegriffen werden. Dies ist eine spezielle Trinkformel aus vorverdauten Bestandteilen, die bereits sehr weit oben im Dünndarm resorbiert werden (Aminosäuren, MCT- Fette und Traubenzucker plus Vitamine und Mineralstoffe). Wird diese Elementardiät 14 Tage korrekt befolgt, dann ist sie dem Einsatz von Antibiotika zur Behandlung der Dünndarmfehlbesiedlung sogar überlegen.