Die klassische Verhaltenstherapie dient dazu, die in der kognitiven Umstrukturierung erarbeiteten Konzepte praktisch umzusetzen und dem Gehirn eine reale Bestätigung zu präsentieren. Hier kommen
alle möglichen Übungen infrage.
Oft wird eine Liste mit angstauslösenden Situationen erstellt, welche die Patienten von leicht nach schwer durcharbeiten. Oft werden die Patienten auch aufgefordert Dinge zu tun, die für sie selber vorher unvorstellbar waren, z.B. plötzlich in einem Verkaufsgespräch im Modeladen "ganz dringend" nach einer Toilette zu fragen. Damit soll erreicht werden, dass Betroffene lernen, dass ihre Nöte von anderen Menschen nicht so negativ eingeschätzt werden, wie von ihnen selbst. Das ICH ist der strengste Richter.
Die Patienten sollen lernen, dass nicht bei jeder Tätigkeit außer Haus oder fernab des gewohnten Arbeitsplatzes eine Katastrophe passieren muss. Sie sollen aber auch Strategien entwickeln, wie sie mit einer solchen Situation umgehen könnten.
Meistens führt allein eine gesteigerte Aktivität (Sportstudio, Treffen mit Freunden) zu einer gesteigerten Selbstsicherheit und einer Verbesserung der Erwartungsangst und auch der Symptome. Weiterhin werden aber auch Techniken vermittelt in kritischen Situationen bspw. die Schmerzen tolerieren zu können (Übungen der einzelnen Entspannungsverfahren, Achtsamkeit, von 100 rückwärts zählen etc).
Sie können sich selbst eine solche Liste erstellen und sich jeden Tag etwas mehr herausforderndes vornehmen. Vom Spaziergang am abgelegenen See bis zum Betriebsausflug im vollbesetzten VW Bulli.