Die Reizdarm- Diät. Gibt es sie wirklich nicht?

"Essen Sie einfach was Ihnen schmeckt. Ihre Ernährung hat keinen Einfluss auf den Reizdarm. Sie können ja ein wenig auf die Ballaststoffe achten ..."

 

So oder so ähnlich klang bis vor kurzer Zeit noch die Standardaussage, wenn man seinen Facharzt auf die Ernährung beim Reizdarmsyndrom ansprach. Bestehende Konzepte, wie die Spezielle Kohlenhydratdiät, wurden als Quacksalberei abgetan.

Doch heute wissen wir erheblich mehr. Inzwischen gilt eine Diät, welche schwer verdauliche und schnell fermentierbare Kohlenhydrate reduziert (eine sog. low- FODMAP- Diet) als der Goldstandard zur Linderung von RDS- Symptomen. In den USA, Großbritannien, Neuseeland und Australien ist die Ernährungsumstellung nach dem FODMAP- Prinzip der wichtigste Therapieschritt noch vor Medikamenten und Supplementen. Die FODMAP- Diät wurde in zahlreichen Studien evaluiert und zeigte sich effektiv nicht nur für das RDS, sondern auch für Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.

 

Auch die glutenfreie Kost hat sich als wirkungsvoll erwiesen und zwar vor allem für Patienten, die unter dem durchfalldominanten Typus leiden. Hier finden wir natürlich Überschneidungen, da eine low- FODMAP- Diet automatisch auch die Quellen von Gluten (aber aus einem anderen Grund) eliminiert. Mit einer FODMAP- Diät tun Sie Ihrem Darm also gleich doppelt Gutes.

 

Letztendlich kommt auch noch die Spezielle Kohlenhydratdiät zu später Anerkennung. Viele Patienten hatten mit diesem Ansatz gute Erfolge erzielt und nun bestätigen auch Studien deren Effektivität und zeigen sogar mögliche Wirkmechanismen.

 

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