Es gibt einige Erkrankungen, die sehr häufig gemeinsam mit dem Reizdarmsyndrom auftreten. Sie können zu einer zusätzlichen Belastung für die Patienten werden. Am häufigsten sind dabei psychische Störungen anzutreffen, welche die Lebensqualität weiter senken.
Depressionen, Soziale Phobien, Generalisierte Angsstörungen oder Panikattacken treten meist mit zunehmender RDS- Karriere auf (einige Studien sprechen von bis zu 70% der Betroffenen). Manche Störungen bestehen aber bereits vor den ersten Reizdarmsymptomen. Die psychischen Reaktionen tragen oft durch ihren katastrophisierenden Charakter zu einer weiteren Verschlimmerung der Darmsymptomatik bei. Oft führen bspw. Ängste ("bowel performance anxiety") zu einem stark ausgeprägten Vermeidungsverhalten bis hin zur sozialen Isolation.
Alkohol-, Medikamenten- und Drogenmissbrauch sind ebenfalls häufiger zu beobachten als bei gesunden Vergleichspersonen. Oft scheinen diese Mittel den Patienten der einzige Weg, um den Kreislauf aus Sorgen, Schmerzen und Depressionen zu durchbrechen. RDS- Patienten geben gegenüber verschiedenen chronischen Erkrankungen eine höhere Einschränkung der Lebensqualität und eine höhere Hoffnungslosigkeit an.
Fibromyalgie, Migräne und Somatisierungsstörungen sind weitere Befunde, die den RDS- Erkrankten betreffen können. Sie sind dem RDS insofern ähnlich, als dass sie ebenfalls starke Beschwerden verursachen, ohne dass ein organischer Befund greifbar wäre. Auch hier fehlt die therapeutische Zugänglichkeit, d.h. die Beschwerden sind nur unzureichend behandelbar.