Achtung: Diese Unterseite dient lediglich dem Zweck einer kurzen Übersicht über verschiedene Therapiemethoden. Detaillierte Beschreibungen finden Sie unter den jeweiligen Kategorien unseres Informationsportals!
Die Therapie des Reizdarmsyndroms richtet sich danach, ob spezifische Ursachen gefunden wurden oder nicht. Liegt etwa eine Milchzuckermalabsorption vor, dann muss die Zufuhr der für die
Beschwerden verantwortlichen Laktose minimiert bzw., das fehlende Enzym zugeführt werden. Eine vorliegende Dünndarmfehlbesiedlung kann man mit der Gabe natürlicher oder pharmakologischer
Antibiotika, oder einer Ernährungstherapie kurieren.
Im Normalfall ist das Ausmachen einer Ursache aber nicht so einfach, wie oben geschildert und definitionsgemäß dürfte man dann auch nicht mehr von einem Reizdarm sprechen. Viele Patienten haben in der Vergangenheit zahlreiche Tests über sich ergehen lassen und wissen trotzdem noch nicht, was bei ihnen "nicht stimmt".
Dann kommt meistens eine Kombination verschiedener Therapien zum Einsatz, um die Beschwerden zu kontrollieren. Man spricht dann von einer symptomatischen Behandlung, da man nicht an den eigentlichen Ursachen rührt.
Zu diesen therapeutischen Möglichkeiten, welche allesamt detailliert in den Kategorien dieses Portals vorgestellt werden sollen, gehören:
Eine Diät, welche schlecht verdauliche und schnell fermentierbare Kohlenhydrate reduziert (sog. low fodmap diet) stellt heute den Goldstandard zur Kontrolle der Reizdarmsymptome dar. In Studien sprechen ca. 70% der Probanden auf diese Diät mit einer deutlichen Reduzierung ihrer Symptome an.
Zusätzlich gibt es aber noch einiges mehr zu beachten.
Die oft zitierten Ballaststoffe haben sich in mehreren Metaanalysen übrigens als nicht therapeutisch herausgestellt. Viele Patienten spüren sogar eine deutliche Verschlechterung ihrer Symptomatik!
Psychotherapie und Mentaltechniken
Eine Psychotherapie mit Techniken zur Schmerzkontrolle, dem Erlernen von Entspannungsverfahren und ähnlichen Ansätzen gilt ebenfalls als sehr effektiv. Viele Untersuchungen mit einem kognitiv- verhaltenstherapeutischem Ansatz zeigten eine Überlegenheit gegenüber der medikamentösen Standardtherapie und langfristigere Erfolge.
Es gibt viele Medikamente, welche die Symptome des Reizdarmsyndroms recht effektiv lindern können. Dabei unterscheidet man "wirkliche" Reizdarmmedikamente vom so genannten "off- label use" (Medikamenten, die eigentlich für andere Zwecke gedacht sind, von denen Reizdarmpatienten aber profitieren können).
Verschiedene Mikronährstoffe (unter anderem Vitamin- D und Omega- 3- Fettsäuren) haben durch ihre u.a. entzündungshemmenden Eigenschaften therapeutische Effekte auf das Reizdarmsyndrom. Auch andere Supplemente, wie bspw. Weihrauchkapseln, haben sich in Studien bewährt.
Prä-/Probiotika und Stuhltransplantation
Die Restaurierung der Darmflora mittels lebensfähiger Bakterien (oral - Probiotika; direkt in den Darm - Stuhltransplantation) konnte in den letzten Jahren sehr große Erfolge erzielen. Mehrere Bakterienstämme konnten sich in Studien als nützlich für Betroffene des Reizdarmsyndroms erweisen.
Die Forschung zur Stuhltransplantation steckt leider noch in den Kinderschuhen, aber die ersten Ergebnisse sind vielversprechend.
Neben den aufgelisteten Dingen haben sich auch Schlafrhythmen, Nahrungsfrequenz und bspw. Bewegung als wichtige Einflussfaktoren herausgestellt.